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Rebuild Nippon – Künstler unterstützen Japan

Die ganze Welt schaut auf Japan, alle wollen helfen. Bereits eine Woche nach der Naturkatastrophe starten erste Künstler Charity-Aktionen, um die Japaner zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um Spenden, sondern insbesondere auch um Symbole der Solidarität. Und diese transportieren die Kreativen am liebsten über Shirts. Das Charity und künstlerischer Anspruch kein Widerspruch sein müssen, beweist Graffiti-Künstler Slick aus Los Angeles. Seine Botschaft: „Rebuild Nippon“.

Ob weltbekannte Rocker von Linkin Park, Streetwear-Ikonen wie Stüssy oder kleine unabhängige Modelabels – Künstler auf der ganzen Welt bringen ihre Anteilnahme für die Japaner in Charity-Aktionen zum Ausdruck. So auch Richard P. Wyrgatsch, bekannt unter seinem Künstlernamen Slick. Der gebürtige Hawaiianer ist mit einer Japanerin verheiratet und hat Verwandte und Freunde in der Krisenregion. Sein erster Impuls: Spenden. „Ich fühlte mich so hilflos, wollte sofort Geld spenden. Aber dann wurde mir bewusst, dass das nicht ausreicht. Deshalb nutze ich jetzt unser kleines T-Shirt-Label DISSIZIT für eine Charity-Aktion.“. Slick über sein Werk: „Die aufgehende Sonne symbolisiert für mich einen neuen Tag und das Auferstehen wie der Phönix aus der Asche.“ „Mir war es wichtig, eine positive Message zu senden, ohne dabei kitschig zu sein. Deshalb habe ich mich für eine frühe Propaganda-Pose entschieden und diese street-like umgesetzt, wie es nun mal meine Art ist“, so der Künstler.

Alle Einnahmen des T-Shirts werden an das Rote Kreuz in Japan und an „Global Giving“ gespendet. Von Produktion, über Vertrieb bis hin zur Kommunikation arbeiten alle Beteiligten weltweit pro bono. In Deutschland kann das Shirt im Onlineshop www.mumbojumboshop.com für € 32,99 bestellt werden. Die Lieferung erfolgt in der zweiten Aprilhälfte.

Über Slick:
Slick wurde auf Hawaii geboren und gilt als einer der Gründerväter der internationalen Graffiti-Szene. Slicks Geschichte ist eine von vielen. Sie erzählt vom Leben eines Jungen, dem zunächst niemand etwas zutraute, der sich seinen Erfolg hart erkämpfte und heute als eine Ikone lebt, die fernab der US-amerikanischen Subkultur der 1980er Jahre besteht.

Sein eigenes kreatives Potenzial, seine Leidenschaft zum Sprayen entdeckte Slick schon früh. Den Ordnungshütern seiner Heimat fehlte allerdings das nötige Kunstverständnis und so betrachteten sie Slicks Tags nicht als die Ergebnisse kreativer Ergüsse, sondern als Vandalismus. Der jugendliche Schmierfink wurde angezeigt. Um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen und endlich als Künstler ernst genommen zu werden, zog Slick mit 18 Jahren nach Los Angeles, der Stadt, in der sich professionelle sowie semiprofessionelle Streetartkünstler  allein oder in Gruppen Tag für Tag in den Straßen battleten. Auch Slick wurde Member einer Crew – der viel respektierten  K.II.S. (kill to suceed).  In Europa wurde er vor allem durch seine Battle mit Hex UTI in den späten 1980er Jahren bekannt. Seine „Characters“ und „Pieces“ im Wild-Style des Old-School-Graffiti sind inzwischen legendär.

Heute sprayt er nur noch legal, stellt als Künstler seine Leinwände und Bilder in den Galerien der Kunstmetropolen aus. Inzwischen ist Slick erfolgreicher denn je, seine Tags sind Kult und der Künstler selbst ist längst zur Marke avanciert – ein heißbegehrter Kollaborationspartner,  vor allem auf dem Film-, Musik- und Modesektor. Bereits in seiner Anfangsphase, als Graffiti und Old-School-Hip-Hop noch Hand in Hand gingen, tauchten Slicks Arbeiten in Musikvideos von Hip-Hop-Größen wie „Ice Cube“ oder “Ice-T“ auf. Später, als er im Hip-Hop bereits Kult war, wurden auch Künstler anderer Musikstile auf den Sprayer aufmerksam, was unter anderem eine Kollaboration mit den berühmten Red Hot Chilli Peppers als Folge hatte. Aber auch auf dem Modesektor ging es für Slick steil bergauf. Adidas, New Era, Stussy –  nur einige Globalplayer auf dem Streetsyle-Markt mit denen Slick zusammenarbeitete. So sind bereits die Limited Edition des Models „Artillery“ von Adidas oder das Disney/Bloc28-Project in Kollaboration mit New Era und Disney entstanden.

Die Modebranche ist Slick vertraut. In seiner Zeit auf der Junior High, damals auf Hawaii, designte er noch amateurhaft T-Shirts am Strand von Waikiki. Doch mit dem Erfolg kamen auch die finanziellen Mittel und so gründete er im Laufe seiner Schaffenszeit diverse Label:  „Third Rail Clothing“, „Fuct“, „Schaolin Worldwide“ und „DISSIZIT“ – sein neustes Modeprojekt. Seinen Namen verdankt das Label, das vor allem durch seine Airbrush-Shirts bekannt wurde, übrigens einem Ausruf aus der Dokumentation „Style War“. Seine Bekanntheit in der Modewelt nutzt Slick dieser Tage, um den Opfern der Naturkatastrophe in Japan zu helfen. 100 Prozent des Verkaufserlös seines Shirts „Rebuild Nippon“ gehen an das Rote Kreuz in Japan und an „Global Giving“. (Quelle/Bilder: Karkalis PR)

Veröffentlicht in:Mode