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Vorsicht bei Mineralwässer für Säuglinge

Viele Mineralwässer enthalten so viel Uran, dass gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden können. Das geht aus einer Liste mit 825 Uran-Messdaten von 435 Mineralwassermarken hervor, die die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch veröffentlicht hat. „Jedes achte Mineralwasser ist zu hoch mit Uran belastet und für Säuglinge und Kleinkinder nicht sicher“, erklärt Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

Das Schwermetall Uran kann wegen seiner chemischen Giftigkeit insbesondere bei kleinen Kindern zu schweren Schädigungen der Nieren führen. Foodwatch zufolge weisen 55 Marken mehr als zwei Mikrogramm Uran pro Liter auf. Diese Schwelle gilt als gesetzlicher Höchstwert für Wässer, die mit dem Hinweis „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ beworben werden. Einen generellen Grenzwert für alle anderen Wässer gibt es jedoch nicht. Deutsche Behörden stufen bislang erst Belastungen von zehn Mikrogramm pro Liter als kritisch ein. Eine aktuelle wissenschaftliche Analyse der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA belegt hingegen: Auch eine deutlich niedrigere Uranbelastung ist für Kinder mit Gesundheitsrisiken verbunden. Erst mit einem Grenzwert von zwei Mikrogramm stünde man auf der sicheren Seite.

Erfreulicherweise liegt der Urangehalt bei fast 90 Prozent der Foodwatch vorliegenden Messwerte bereits jetzt unter zwei Mikrogramm pro Liter. Bei vier Marken (Griesbacher, Kugelsburgquelle, Waldecker und Winfried aus der Sebastianquelle) sowie zwei Heilwässern (Bad Griesbacher, Bad Mergentheim Karlsquelle) wurden jedoch mehr als zehn Mikrogramm gemessen. Auch bekannte und weit verbreitete Mineralwässer wie San Pellegrino und Perrier (beide Nestlé), Freyersbacher oder Überkinger sind nach EFSA-Maßstäben riskant hoch belastet. Weitere Informationen zum Thema können unter www.foodwatch.de/uran abgerufen werden. (Foto: Foodwatch/News-Reporter.NET/as)

Veröffentlicht in:AllgemeinesKulinarisches