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Ethical Fashion Show Berlin 2013 setzt Ausrufezeichen

Ethical Fashion Show BerlinDie Ethical Fashion Show Berlin 2013 setzt ihren Wachstumskurs fort und zieht nach drei erfolgreichen Messetagen ein sehr positives Resümee: Mit 73 Ausstellern aus 15 Nationen lieferte die Fachmesse vom 2. bis 4. Juli 2013 in den komplett ausgebuchten Hallen des ewerks einen umfassenden und internationalen Überblick über grüne Street und Casual Wear. Rund die Hälfte der ausstellenden Labels kam aus dem Ausland. So viele Besucher wie nie zuvor interessierten sich für die nachhaltig produzierten Modelinien. „Die stetig wachsenden Zahlen auf Aussteller- wie auch auf Besucherseite stellen eindrucksvoll unter Beweis: Grüne Mode ist gefragter denn je“, erklärt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.

Insgesamt präsentierten auf der Ethical Fashion Show Berlin im ewerk und im Greenshowroom im Hotel Adlon Kempinski 103 internationale Labels ihre neuen Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2014. Damit bilden die beiden Veranstaltungen der Messe Frankfurt die größte Plattform für grüne Mode in Europa. „Alles, was wir hier sehen, zeigt: Eine andere Welt, ein anderer Konsum ist möglich“, sagte Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, bei ihrem Besuch zu Beginn der Messe. Was bei Lebensmitteln mit Bio-Produkten angefangen hat, das müsse jetzt auch im Modebereich konsequent fortgesetzt werden „mit guter Mode, die fair gegenüber dem Menschen und der Umwelt hergestellt ist.“

Soziale Standards im Blickfeld
Ethical Fashion Show Berlin 2013Die ausstellenden Labels zeigten eine Vielzahl an Beispielen auf, wie heute fortschrittlich gearbeitet werden kann. Vor allem die sozialen Standards in der Produktion standen im Mittelpunkt des Interesses. Zu den wesentlichen Aspekten der nachhaltig arbeitenden Modeunternehmen zählen die Transparenz in der Lieferkette, faire Löhne, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie das Engagement für soziale Projekte in den Produktionsregionen. Auch die Seminarreihe „WellMade“ der Fair Wear Foundation, die ihre Premiere auf der Messe feierte, beschäftigte sich mit den Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie und zeigte konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Prozesse auf. „Es muss einfach damit angefangen werden“, merkte Künast dazu an. „Jetzt müssen wir, die Politik, Rahmenbedingungen schaffen, um bewusste Kaufentscheidungen herbeizuführen.“ Als nächsten Schritt sieht sie die Schaffung eines Siegels, „das dem Verbraucher sagt: Ab hier fängt grüne Mode an. Wenn das drauf ist, kaufe ich!“

Hohe Besucherfrequenz, mehr konventionelle Händler
efsb_04072013_72dpi-112Die erhöhte Besucherfrequenz und speziell das verstärkte Interesse von konventionellen Händlern an den Ausstellern der Ethical Fashion Show Berlin führte zur Zufriedenheit der beteiligten Labels: „Für uns war es eine gute Messe“, fasst Bert van Son, CEO von Mud Jeans, den Premierenauftritt seines Labels auf der Messe zusammen. „Es ist ein Muss, hier in Berlin zu sein. Die Messe wird immer größer und wir hatten eine starke Besucherfrequenz am Stand. Den ganzen Tag haben wir Gespräche geführt und unser neues Jeans-Leasing-Konzept vorgestellt.“ Auch Josephine Grosser, Geschäftsführerin von Grand Step Shoes zeigte sich sehr zufrieden: „Es waren alle da: Händler von kleinen Geschäften mit Fokus auf grüne Mode, aber auch die großen Händler. Die Messe ist die richtige Plattform, um sich am Markt zu positionieren. Hier passiert viel Aufklärungsarbeit. Daher werden wir auch im Januar wieder dabei sein.“ Und Matthias Hebeler, Geschäftsführer von Brainshirt, ergänzt: „Eine nachhaltig agierende Marke muss auf der Ethical Fashion Show Berlin vertreten sein. Die Messe schafft die Brücke von klassischer zu grüner Mode. Wir konnten gerade auch konventionellen Händlern zeigen, dass sogar Herren- und Businessmode in diesem Bereich gut funktioniert.“

Rahmenprogramm stellt neue Verkaufskonzepte vor
Am letzten Messetag widmete sich die Podiumsdiskussion während des „Create Green Frühstücks” dem Thema „Innovative Verkaufskonzepte für den Handel“. Orsola de Castro und Filippo Ricci, zwei Pioniere der Ethical Fashion in Großbritannien, diskutierten mit Bert van Son von Mud Jeans und Dario Galbiati Alborghetti, Mitbegründer von Views über zirkuläre Ansätze, Ressourcenschonung und Müllvermeidung in der Modeindustrie. Das neue Jeans-Leasing-Konzept von Mud Jeans wurde ebenso thematisiert wie Upcycling-Konzepte von „From Somewhere“, dem Label von de Castro und Ricci.

Die nächste Ethical Fashion Show Berlin findet vom 14. bis 16. Januar 2014 im ewerk in Berlin statt. Weitere Informationen und Bildmaterial: www.ethicalfashionshowberlin.com

(Quelle/Bilder: blackbird/berlin)

Veröffentlicht in:Berlin Fashion Week