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Flirten und Liebe im Social Web

Jeder zweite deutsche Single glaubt inzwischen, seinen idealen Partner online finden zu können. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Infratest dimap. Und tatsächlich haben sich auf diese Weise 18 Prozent der deutschen Paare kennengelernt. Doch die Suche nach der besseren Hälfte im Netz ist keineswegs nur auf Datingseiten beschränkt. Auch Social Networks und andere Web-2.0-Services bringen Menschen mit Gemeinsamkeiten zusammen und bieten Funktionen, mit denen sich die Kontaktanbahnung auf einige wenige Klicks und Zeilen beschränken lässt. Und manchmal folgt aus dem Online-Flirt ein reales „happy end“. Wie bei „Zahnfeeisi1985“ und „MisterBig“ − so die Spitznamen der beiden in der Community lokalisten.de. Sie gaben sich diesen Samstag in München das Ja-Wort.

Grün ist die neue Farbe der Liebe

Zumindest für Isabella und Sebastian aus München. Die beiden lernten sich vor drei Jahren im Internet auf lokalisten.de kennen. Dieses Wochenende läuteten die Hochzeitsglocken. Der Community, die ihr Liebesglück möglich machte, wollten die beiden auch am Hochzeitstag ihre Verbundenheit ausdrücken − und so wird in grün gefeiert mit grünen Herzballons und farblich abgestimmter Hochzeitstorte. Sebastian strahlt: „Ein Leben ohne Lokalisten wäre für mich ein Leben ohne meine große Liebe.“

Social Community Features zum Kennenlernen

Social Communities wie lokalisten.de bieten nicht nur viele Möglich-keiten mit bestehenden Freunden und Bekannten zu kommunizieren, sondern bringen auch Menschen mit Gemeinsamkeiten zusammen. Eine umfangreiche Detailsuche (zum Beispiel nach Sportart, Hobby, Fan von) ermöglicht es, neue Freunde mit ähnli-chen Interessen zu gewinnen. Im Profil wird der private Status an-gezeigt, so ist auf einen Blick zu erkennen, ob jemand Single ist. Stefanie Waehlert, Geschäftsführerin der Lokalisten Media GmbH erläutert: „Unsere Mitglieder sind aufgeschlossen für neue Kontakte. Das unterstützen wir durch spezielle Funktionen wie die „sollest du kennen“, „neue Mitglieder“ und die „auf dich klicker“ Box.“

An jeder Ecke lernen Webnutzer neue Leute kennen. „Eine Nachricht an einen sympathischen User oder eine attraktive Userin ist schnell abgeschickt und wer keine Antwort erhält, zerbricht sich darüber auch nicht lange den Kopf“, erläutert Martin Weigert, Social Web Experte und Journalist bei netzwertig.com. Die Voraussetzungen zum Flirten sind bei den Lokalisten auch statis-tisch gesehen gut: es sind etwa gleich viele weibliche und männliche User registriert, über 60 Prozent davon sind Single.

Wie klappt es mit der Liebe im Internet?

Eine Frage, die für jeden wichtig sein dürfte, der sich in der großen Welt des Netzes auf die Suche begibt. Anfangs hielten sich Isabella und Sebastian hier sehr knapp. Auf seine Nachricht „Na schöne Frau, Lust zu schreiben?“ reagierte sie nur mit einem kurzen „Hallo mir geht’s gut und dir?“„Ich wollte sichergehen, dass er kein Macho ist, mit seinen flachen Sprüchen konnte er mich anfangs so gar nicht überzeugen“, kommentiert Isabella die holprigen Annäherungsversuche ihres heutigen Ehemanns. Doch Sebastian blieb hartnäckig, schrieb Gästebucheinträge und tägliche Mails. „Mir war klar, dass ich eine Chance habe, sie irgendwann zu einem Treffen im ‚“realen Leben“ zu bewegen, äußert er sich über seine Partnerin. Dabei lag Sebastian mit seiner Einschätzung am Ende richtig.

Kennenlernen übers Netz ist Normalität

Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach verändert das Internet sukzessive die Kommunikationskultur der Gesellschaft. Immer mehr kommuniziert die Bevölkerung und insbesondere die junge Generation über das Netz. Gerade „Digital Natives“ sind offen für neue Bekanntschaften aus dem Internet.

Der Umstand, dass sich Isabella und Sebastian im Internet kennenlernten, war bei Eltern und im Freundeskreis kein Problem: „Gute Freunde von mir haben sich schon über das Internet kennengelernt, nur war das nicht die große Liebe wie bei uns, ich finde, das ist mittlerweile normal.“ Zudem verlegten beide ihre Gespräche sehr bald ins „offline“-Leben. „Da wir uns ziemlich schnell nach dem ersten Kontakt im Internet auch getroffen haben, war die ‚Zeit des großen Unbekannten aus dem Netz’ auch nicht vorhanden,“ sagt Sebastian.

82 Prozent der 14- bis 17-Jährigen und 67 Prozent der 18- bis 29-Jährigen tauschen sich täglich oder fast täglich im Netz aus. Die Mehrzahl der Unter-30-Jährigen ist Mitglied einer Community. Die überwältigende Mehrheit nutzt das Netz, um Kontakte zu pflegen und neu zu knüpfen. Das Internet ist die ideale Plattform, um Freundschaften anzubahnen, die dann im echten Leben vertieft wer-den. So haben sich gut zwei Drittel derjenigen, die über das Netz Kontakte geknüpft haben, auch persönlich mit diesen Personen getroffen. Und bei rund der Hälfte sind aus Internetbekanntschaften schon Freundschaften entstanden – oder sogar mehr.

Natürlich lässt sich nicht genau sagen wie viele der rund eine Million Freundschaftsanfragen, die täglich über die Plattform laufen, tatsächlich zu Liebesbeziehungen führen. Von einigen Paaren wissen die Lokalisten es allerdings ganz genau und höchstpersönlich. Immer wieder erreichen Briefe das Unternehmen, in denen Nutzer sich für das gewonnene Glück bedanken, so wie auch Isabella und Sebastian.

(Quelle/Bilder: lokalisten media gmbh)

Veröffentlicht in:Lifestyle