Pro Tag werden in Deutschland ca. 229 Millionen Zigaretten (Stand 2010) geraucht. Hinzu kommen noch etliche Zigarren, Dreh-und Feinschnitttabak sowie Pfeifentabak. Insgesamt haben wir 22 Mio. Raucher in der Bundesrepublik. Dies ist sozusagen die klassische Rauchweise. Seit einiger Zeit gibt es aber auch die sogenannten elektrischen Zigaretten auf dem Markt, die man doch recht günstig kaufen kann. Doch warum sollte der Raucher einer klassischen Zigarette, die aus einem Zellulose Filter, Papier und echten Tabak besteht, nun eine elektrische Zigarette kaufen? Würde da nicht das Raucher-Feeling auf der Strecke bleiben?
Rauchen an sich gibt es schon seit vielen hunderten von Jahren. Besonders üblich war es in altamerikanischen Kulturen wie bspw. bei den Mayas. Es begann mit dem inhalieren von verbrannten Pflanzenteilen und wurde vorwiegend von Priestern, Medizinmännern und Orakeln genutzt. Die meisten dieser Pflanzen enthielten Inhaltsstoffe die eine Drogenwirkung besaßen und den Inhalierenden in einen Rausch-ähnlichen Zustand versetzten. Das Inhalieren des Rauches wurde aber auch genutzt zur Bekämpfung von Krankheiten.
Neben verschiedenen Pflanzenteilen wurde in Amerika auch schon Tabak geraucht. Rauchen war somit ursprünglich auch eine Kulturhandlung, wie man es am Beispiel der Friedenspfeife erkennen kann. In Europa kannten die Menschen lange Zeit noch keinen Tabak. Erst durch Christoph Columbus und seine Amerika Entdeckung hielt auch der Tabak und das damit verbundene Rauchen Einzug in Europa. Zu Beginn war Tabak in Europa ein sehr teures Handelsgut, da er vielseitig einsetzbar war.
Heute ist Tabak vermehrt ein Genuss- und Rauschmittel geworden, dass in allen Altersgruppen und Bildungsschichten genutzt wird. Galt Rauchen in früheren Zeiten als Schick und elegant, so gab es auch Zeiten in denen es verpönt wurde und besonders Personen des öffentlichen Lebens es nicht gerne zugeben. Heutzutage finden sich jedoch rückläufige Zahlen im Bereich von jugendlichen Rauchern. Diese Aussage wird auch im folgenden Film deutlich gemacht.
Ein Großteil dieser Menschen raucht traditionell: Sie lieben den Geruch von Zigaretten in der Verpackung und noch mehr lieben Sie den ersten Zug nach dem Anzünden. Bei einer elektrischen Zigarette fallen viele Rituale und Schritte weg die nötig sind. Ein Feuerzeug oder Streichhölzer braucht man nicht. E-Zigaretten werden per Knopfdruck entzündet. Denkt man nun an die Bilder wie vor hunderten von Jahren die Menschen geraucht haben und hat man anschließend eine elektrische Zigarette vor Augen, fällt es schwer Rauchen als Kulturgegenstand zu sehen. Es stellt sich hier die Frage, ob ein Raucher deswegen raucht weil er es als Kulturgegenstand wahrnimmt. Wohl eher nicht. Die Gründe warum Menschen rauchen sind sehr unterschiedlich. Viele empfinden es einfach als angenehm, es dient als Stress-Puffer, als Erholung (Zigarettenpause/ Raucherpause) und dient auch der sozialen Interaktion – man lernt schließlich neue Raucher kennen. Es gibt noch wesentlich mehr Gründe warum Menschen rauchen. Doch für die meisten Gründe ist egal ob man an einer elektrischen Zigarette oder einer klassischen Zigarette zieht. Beide erfüllen für den Raucher Ihren Zweck. Trendy an der E-Zigarette ist ihr Aussehen und der Geschmack. Es gibt eine Vielzahl an Liquiden in den unterschiedlichsten und ausgefallensten Geschmäckern. Besonders ausgefallen sind hier beispielsweise Tiramisu, weiße Schokolade und Cheesecake. Auf der anderen Seite geht der Trend heutzutage aber auch zu Retroprodukten. Ist eine klassische Zigarette vielleicht sogar schon wieder Vintage und somit ein Trend?
Die Frage, welche Art des Rauchens Trend ist, hängt alleine vom Verbraucher ab. Beide Arten erfüllen für den Raucher ihren Zweck. Der Vorteil bei einer elektrischen Zigarette ist, dass man die Stärke des Nikotins selber bestimmen kann. Somit können sie auch zur Entwöhnung eingesetzt werden. Ansonsten hat der Raucher weiterhin die Qual der Wahl: Elektrisch oder klassisch!
(Foto: iSomker)
