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Patrizia Pepe S/S 2012 Kollektion Luxury gone bad

Luxus enthüllt seine raue Seele in der Gestalt eines verschmutzten und zerkratzten Glam-Rock-Stils, um den Weg für eine neuartige, elektrisierende Eleganz zu weisen. Die architektonische Finesse und die Art-Déko-Muster der 30er verschmelzen mit der glamourösen Ästhetik der Rockdivas der 70er zu einer Femininität, die sich auf einem Privatjet im Flug zwischen London und Ibiza zu Hause fühlt.

Foulards, die wie aus der Fundgrube von Reisenden der Luxusklasse hervorgekramt wirken, verwandeln sich zu absichtlich fehlerhaft konstruierten Kleidern, und an sich elegante Druckmuster werden mit der typischen Respektlosigkeit der Rockseele behandelt und antikiert. Jacquard-Mattengewebe bilden die Struktur gestickter Jäckchen in vornehmen Farbtönen, deren puristische Linie durch die applizierten langen Fransen und Ketten unterbrochen wird. Natürliche Farbpaletten (Rosa, Grau, Beige, Weiß, Wüstensand, Wasser, Braun) kommen durch Fluo-Farbblitze (Ätzgrün, Elektroblau) zum Strahlen.

Die Minimal-Seele, ein Klassiker von Patrizia Pepe, wird mit kostbaren Noten neu aufbereitet und angereichert. Schleifchen an Hosen, an durchbrochenen Biker-Pants. Destrukturiert sind die Jacken aus Jersey, die durch den Trikot-Effekt wie Cardigans wirken. Spitzen am Kragen des Nylon-Trenchcoats. Der Glamour ist asymmetrisch und setzt sich auch im Kontrastspiel der Volumen fort. Die auf der Vorseite streng geradelinigen Teile überraschen mit ovalen, betont fließenden Linien auf der Rückseite.

Edle Bustier-Konstruktionen geben sowohl bei den Oberteilen wie auch bei den Kleidern den Ton an. An den Spitzen und dem transparenten Satin der Dessous blitzen Strass-Steinchen auf, so dass BHs salopp unter den Jacken hervorlugen können. Auffällige Reißverschlüsse an Kleidern und helles, galvanisch oxidiertes Kupfer untermalen eine energische und resolute Persönlichkeit. Die Volumen nehmen sanfte Konturen an: Plissee, Seide, Shantung. Großzügiger Spielraum wird ultra-leichtem Jersey, Viskose und Chiffon überlassen. Rock- und Kleiderlängen kennen keine Kompromisse mehr: entweder kurz oder lang. Eine ungestüme, sexy Femininität schreitet zwischen weiten, fließenden Schlitzen.

Rock- und Art-Déko-Elemente vermischen sich mit aristokratischer Nonchalance: Die reihenweise an schmalen Abendkleidchen applizierten Pailletten und Jettsteine erinnern an die Klimt lieben Geometrien. Einen Dégradé-Aspekt hingegen vermitteln die gleichen Pailletten, wenn sie durch übereinandergelagerte Gewebe hindurch eine schillernde Disco-Optik kreieren.

Im Denim-Bereich der Kollektion sorgen Bleich-Waschungen für einen abgenutzten Aspekt, mehrfache Gewebelagen und Denimtuch im Stil der 70er sind kennzeichnend für Modelle im Destroyed-Look oder mit weiten Schlagbeinen. Die Volumen sind fließend. Bei den Lederteilen sind Hosen, Hemden und knappe Shorts aus Veloursleder. Die klassische Bikerjacke ist hier in einer neuen, luxuriösen Version mit weiten Glockenärmeln zu sehen. Den Jacketts aus gelasertem Leder verleihen Lederblumen und Nieten ein kostbares Flair. Hosen aus Stretch-Nappa oder mit laminiertem Pythonlederprint, Blousons mit Schlangenledereffekt.

Den gleichen starken Impact haben die Accessoires. Ledergeflochtenes, durch Haken angereicherte Ketten sind an den Taschen aus geschmeidigem Leder zu sehen. Reißverschlüsse und Schmuckschieber an Minimal-Modellen. Fransen an Schultertaschen, Mikro-Bags aus Metall. Sandaletten auf schwindelerregenden Highheels oder flachen Absätzen mit Kettenfransen und Lederblumen. Foulards mit Druckmuster, Gürtel mit Nieten. Korallen, Muscheln und Kristalle für Schmuck-Bijoux.

Der Puls schlägt im Takt des Glamours für ein neues Luxuskonzept nach einem zwischen Klassik und Rock-Instinkt abwechselnden Rhythmus. (Quelle/Bilder: Claudia Wünsch Communication GmbH)

Veröffentlicht in:Mode