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Umdenken in der Milchbranche?

Nach jahrelangem Druck durch Umweltschützer bietet Campina als erster großer Molkereikonzern mit seiner Marke „Landliebe“ Frischmilch, H-Milch und Schulfrischmilch mit der Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ an. In einem nächsten Schritt soll das Konzept auf weitere Landliebe-Produkte wie zum Beispiel Butter, Dessert, Joghurt und Schichtkäse ausgeweitet werden.

„Ohne Gentechnik“ heißt frei von genveränderten Organismen (GVO), was vor allem durch den Verzicht auf importiertes Soja als Futtermittel ermöglicht wird. Das Fütterungskonzept von Campina beinhaltet, dass die Kühe neben Gras und anderen traditionellen Futterpflanzen wie Raps, Lupinen, Erbsen, Ackerbohnen und Getreide lediglich Einzelfutterbestandteile aus Deutschland beziehungsweise den angrenzenden europäischen Ländern erhalten. Futterkomponenten aus Übersee sind wegen des erhöhten GVO-Risikos ausgeschlossen. Die Spezifikationen für die Fütterung sind mit den Landwirten vertraglich geregelt, die auch einen Aufschlag auf den Milchpreis erhalten. Schwerpunktmäßig sind unter anderem die Kontrolle der zugekauften Futtermittel und deren getrennte Lagerung einschließlich Behandlung vorgegeben. Die so erzeugte Milch wird in der Molkerei separat erfasst und verarbeitet und von der Fütterung der Kuh bis zum Produkt im Kühlregal kontrolliert und dokumentiert.

Die genossenschaftlich geführte Molkerei Campina zählt zu den Top Ten der Milch verarbeitenden Unternehmen in Deutschland und ist hierzulande Marktführer bei Frischmilch sowie Desserts und zugleich größter Schulmilchversorger. Dem aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft zufolge darf man gespannt sein, wie die Mitbewerber und die Verbraucher reagieren, denn nach Aussagen des Unternehmens sollen die höheren Produktionskosten keine Auswirkung auf die Endverbraucherpreise haben. (Foto/Text: aid infodienst/News-Reporter.NET/as)

Veröffentlicht in:AllgemeinesKulinarisches