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Burnout-Syndrom – Wenn der „Akku“ leer ist

Damit Stress unter Kontrolle bleibt, ist ein Ausgleich zum Beispiel durch Entspannungstechniken wie Yoga sinnvoll.Starker Zeit- und Erfolgsdruck im Beruf, dazu Ärger mit dem Partner: Viele Menschen in Deutschland leiden unter Dauerstress. Folgt auf Phasen der Anspannung keine Erholung, droht das sogenannte Burnout-Syndrom. Der englische Begriff „Burnout“ bedeutet „ausbrennen“ und bezeichnet einen chronischen Erschöpfungszustand.

Häufig betroffen sind Menschen, die sich beruflich stark engagieren. Prinzipiell kann es aber jeden treffen, der unter Dauerstress steht und sich keine Gelegenheit schafft, seinen „Akku“ wieder aufzuladen. Dabei ist nicht der Stress das Problem, sondern der Verlust der Erholungsfähigkeit. Das Burnout-Syndrom ist nur die letzte Phase einer Entwicklung, die sich über Monate oder sogar Jahre hinziehen kann. Meist steht am Anfang ein überdurchschnittlicher Arbeitseinsatz. Die Betroffenen verdrängen ihre eigenen Bedürfnisse und nehmen sich keine Zeit für Erholung. Die Folge: Erschöpfung und Übermüdung. Der Spaß an der Arbeit lässt nach, das eigene Perfektionsstreben allerdings nicht. Die Betroffenen arbeiten oft noch länger, mobilisieren die letzten Energiereserven, machen zugleich aber immer häufiger Fehler, die ihnen früher nicht passiert wären. Schließlich lassen Engagement und Leistungsfähigkeit nach. Manche reagieren darauf depressiv, andere aggressiv. In der Endphase sind die meisten zu emotionalen Regungen kaum noch fähig, vereinsamen und sind verzweifelt. Diese Entwicklung kann von Magen-Darm-Problemen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen sowie Rücken- und Kopfschmerzen begleitet sein.

Wer in einer Burnout-Phase steckt, braucht Hilfe. Ein erster Schritt ist es, über die eigenen Sorgen offen zu reden. Manchmal ist auch eine ärztliche Behandlung erforderlich. „Betroffene sollten sich nicht scheuen, ärztliche oder therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen“, rät Dr. Christiane Roick, Ärztin im AOK-Bundesverband. In jedem Fall sollten sie die bestehende Situation ändern. Am sinnvollsten ist natürlich gezielte Vorbeugung: „Üben Sie beispielsweise, auch mal nein zu sagen und Aufgaben zu delegieren“, empfiehlt Roick. Berufstätige sollten mit Kollegen und Vorgesetzten über Probleme sprechen und versuchen, eine Lösung zu finden. Trotz knapper Zeit sollten Gestresste genügend schlafen und sich ausgewogen ernähren. Genauso wichtig ist es, für einen gesunden Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben zu sorgen und sich regelmäßig eine Auszeit zu gönnen – sei es mit Hobbys und Unternehmungen, die guttun, oder Entspannungstechniken wie etwa Yoga und progressive Muskelentspannung. Zum Stressabbau besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren. Wer Sport treibt, ist zudem häufig ausgeglichener und besser gewappnet gegen alltägliche Belastungen. (Foto: AOK-Mediendienst/News-Reporter.NET/as)

Veröffentlicht in:Urlaub